Literatur, Forschung, Medien

Forschung & wissenschaftliche Artikel

Hochsensitivität – ein Temperamentsmerkmal bereichert Psychotherapie

Von: Harald Krampe & Annette van Randenborgh

Zusammenfassung: Eine wachsende Zahl an Studien festigt die Sicht auf Hochsensitivität als ein Temperamentsmerkmal, das das Erleben und Verhalten eines bedeutsamen Teils der Bevölkerung stark beeinflusst. Dieser Beitrag fasst wichtige Erkenntnisse dieser Literatur zusammen und erläutert, wie sich das Merkmal im Alltag von Menschen bemerkbar macht. Weiterhin wird die Bedeutung von Hochsensitivität für die Ätiologie psychischer Störungen beleuchtet und es werden Implikationen für das psychotherapeutische Vorgehen zusammengetragen: Neben einer zuverlässigen Diagnostik ist die Aufklärung über die neuronale Besonderheit essenziell. Interventionen gegen Selbststigmatisierung, zur Aufarbeitung biographischer Verletzungen und innerer Konflikte sowie für verbesserte Stressverarbeitung und Emotionsregulation sind vielversprechend und lieferten erste Evidenznachweise

Letzter Abruf: 28.01.2024

Sensory Processing Sensitivity in the context of Environmental Sensitivity: A critical review and development of research agenda

Von: Corina U. Greven, Francesca Lionetti, Charlotte Booth, Elaine N. Aron, Elaine Fox, Haline E. Schendan, Michael Pluess, Hilgo Bruining, Bianca Acevedo, Patricia Bijttebier, Judith Homberg

Zusammenfassung: Sensory Processing Sensitivity (SPS) is a common, heritable and evolutionarily conserved trait describing inter-individual differences in sensitivity to both negative and positive environments. Despite societal interest in SPS, scientific knowledge is lagging behind. Here, we critically discuss how SPS relates to other theories, how to measure SPS, whether SPS is a continuous vs categorical trait, its relation to other temperament and personality traits, the underlying aetiology and neurobiological mechanisms, and relations to both typical and atypical development, including mental and sensory disorders. Drawing on the diverse expertise of the authors, we set an agenda for future research to stimulate the field. We conclude that SPS increases risk for stress-related problems in response to negative environments, but also provides greater benefit from positive and supportive experiences. The field requires more reliable and objective assessment of SPS, and deeper understanding of its mechanisms to differentiate it from other traits. Future research needs to target prevention of adverse effects associated with SPS, and exploitation of its positive potential to improve well-being and mental health.

Letzter Abruf: 28.01.2024

Localizing sensory processing sensitivity and its subdomains within its relevant trait space: a data-driven approach

Von: Attary, T., Ghazizadeh, A.

Zusammenfassung: Sensitivity arising from enhanced processing of external and internal stimuli or sensory processing sensitivity (SPS) is known to be present in a sizable portion of the population. Yet a clear localization of SPS and its subdomains with respect to other relevant traits is currently lacking. Here, we used a data-driven approach including hierarchical clustering, t-distributed stochastic neighbor embedding (t-SNE) and graph learning to portrait SPS as measured by Highly Sensitive Person Scale (HSPS) in relation to the Big-Five Inventory (neuroticism, extraversion, openness, agreeableness, and conscientiousness) as well as to shyness, alexithymia, autism quotient, anxiety, and depression (11 total traits) using data from more than 800 participants. Analysis revealed SPS subdomains to be divided between two trait clusters with questions related to aesthetic sensitivity (AES) falling within a cluster of mainly positive traits and neighbored by openness while questions addressing ease of excitation (EOE) and low sensory threshold (LST) to be mostly contained within a cluster of negative traits and neighbored by neuroticism. A similar spread across clusters was seen for questions addressing autism consistent with it being a spectrum disorder, in contrast, alexithymia subdomains were closely fit within the negative cluster. Together, our results support the view of SPS as a distinct yet non-unitary trait and provide insights for further refinements of the current SPS concept and scales.

Letzter Abruf: 28.01.2024

Bücher

Ernährung für Hochsensible von Bernhard Bühr und Eva-Maria Engl

Hochsensible Menschen sind nicht nur sehr offen für Reize, auch ihr Darm ist durchlässiger. Viele Hochsensible haben mit Ernährung und Verdauung ihre liebe Not: Reizdarm, unklare Bauchschmerzen, Durchfall etc. Auch Abneigungen gegen bestimmte Nahrungsmittel und Unverträglichkeiten sind verbreitet. Die Ernährung ist also für Hochsensible von sehr großer Bedeutung für Gesundheit und Wohlbefinden. Dieser Aspekt blieb allerdings bisher in Büchern weitgehend ausgespart. Im einleitenden Teil des Ratgebers wird allgemein auf Hochsensibilität, deren individuellen Ausprägungen und neuroendokrinen Stressoren eingegangen. Die Mehrheit der Hochsensiblen profitiert grundsätzlich von einer gluten-kaseinfreien Kost – unabhängig von bestehenden Unverträglichkeiten und Allergien. Da auf Alkohol, Kaffee und Tee (wie auf Stressoren aller Art) verstärkt reagiert wird, ist ein maßvoller Umgang ratsam. Ein verminderter Spiegel von Gamma-Aminobuttersäure (GABA), die als Neurotransmitter im zentralen Nervensystem wirkt, scheint eine Schlüsselrolle zu spielen. Für den hochsensiblen Darm bietet der Autor eine kurze Gebrauchsanleitung mit praktischen Übungen und kleinen „Nothelfern“ aus der Naturapotheke. Wie der spezielle Bedarf Hochsensibler an sekundären Inhaltsstoffen über Beeren, Kräuter und Blüten gedeckt werden kann, wird ebenfalls gezeigt. Auch das Anderssein bei Tisch („Marotten“) wird in einem eigenen Kapitel thematisiert. Für typische Konfrontationen werden Lösungen angeboten, damit sich Hochsensible endlich angenommen fühlen. Zur Aufklärung diffuser Bauchbeschwerden hilft ein Ernährungstagebuch (Kopiervorlage im Buch). Für den abschließenden Rezeptteil hat der Autor Basisrezepte konzipiert, die an individuelle Bedürfnisse und Vorlieben angepasst werden können.

Ernährung für Hochsensible

Hochsensibilität: Worauf es in der Begleitung Hochsensibler ankommt 

Hochsensibilität – das ist nicht nur für die Betroffenen ein Thema, das es zu verstehen gilt. Auch Angehörige und Begleitpersonen brauchen Informationen, wie sie mit diesem psychologischen Phänomen umgehen können und sollten. Mit einem Buch aus multidisziplinärer Sicht auf das Thema Hochsensibilität stellen sich sechs Autoren einem aktuell umstrittenen Begriff mit ungenauer Definition. Ihr gemeinsames Ziel: Bestimmung eines genaueren Profils und eine differenzierte Betrachtung. Praxisbezogen angesiedelt zwischen Beobachtung, wissenschaftlichen Elementen sowie gegenseitiger und persönlicher Reflexion durch die Autoren zeigt das Buch verschiedene Facetten von Hochsensibilität. Die Betrachtungen münden darin, Hochsensiblen eine Position in der Gesellschaft zuzuordnen, die ihrer persönlichen Bestimmung entspricht. Dies ermöglicht einen besseren Umgang.

Leben mit Hochsensibilität: Herausforderung und Gabe von Susan Marletta-Hart

Die Autorin erklärt auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrung und anschaulich dargelegter Forschungsergebnisse, was Hochsensibilität ist. Sie zeigt an praktischen Beispielen, wie man diese vermeintliche Schwierigkeit zu einer besonderen Gabe macht und sie bewusst in Stärke verwandelt.

Leben mit hochsensiblen Kindern: Einfühlsame Unterstützung für Ihr Kind

Sensible und mit Intuition begabte Kinder stehen in unserer lärmenden und schnelllebigen Gesellschaft in Schule, Familie und im sozialen Leben vor großen Herausforderungen. Sie brauchen Werkzeuge, um sich besser in ihrer Haut fühlen zu können. Sie können lernen, positiv mit ihren Wahrnehmungen umzugehen, und diese für sich selbst und für andere zu nutzen.

Mit Eltern-Fragebogen „Ist Ihr Kind hochsensibel?“

Achtsam leben mit Hochsensibilität von Susan Marletta-Hart

Ein praktisches Set aus Buch und CD voller Meditationen und Übungen, die Hochsensiblen helfen, ihre wahre Kraft zu finden. Wie bleibe ich als hochsensibler Mensch bei mir selbst, wenn ich mich gehetzt und unter Druck gesetzt fühle? Wie zeige ich mich, wenn ich mich am liebsten verstecken würde? Wie stehe ich zu meiner Meinung, wenn ich Kritik ausgesetzt bin? Wie bleibe ich achtsam, wenn die Welt um mich herum chaotisch und laut ist?

Hochsensibilität und Stress: Gelassen – jeden Tag

In diesem Buch zeigt Susan Marletta Hart, dass unsere Einstellung zum Leben uns dabei hilft zu bestimmen, wie viel Stress wir erleben. Sie zeigt auf, welche Prozesse, Gedanken und Umgangsformen uns Spannung, Entspannung und Lebensfreude bringen können. Einfache Yoga-Übungen und Meditationen laden dazu ein direkt aktiv zu werden, um unmittelbar Erleichterung zu bringen.

Hochsensibilität bei Kindern

Rund 20% der Bevölkerung sind hochsensibel. Insbesondere bei Kindern zeigen sich die Merkmale deutlich: Sie reagieren stark auf Sinneseindrücke, ziehen sich häufig zurück, reagieren ängstlich auf Veränderungen und können schwerer neue Kontakte knüpfen. Viele Eltern reagieren auf diese Verhaltensweisen verunsichert: Stimmt etwas nicht mit meinem Kind? Wie kann ich ihm helfen, in Kindergarten oder Schule besser zurechtzukommen? In diesem Ratgeber finden Eltern und Erzieher starke Hilfen. Die Autorin beschreibt die auftretenden Merkmale und gibt wertvolle Tipps, wie Eltern ihr Kind bestmöglich unterstützen können. Zahlreiche Beispiele aus der Praxis runden das Buch ab.

Meine Hochsensibilität – ein Volltreffer

Nach ihrem erfolgreichen Ratgeber „Hochsensibilität bei Kindern“ für Eltern und Erzieher richtet sich Melanie S. Vita mit ihrem neuen Buch direkt an betroffene Kinder und Jugendliche. Unterstützt wird sie dabei von der Lehrerin Stefanie Lichtensteiger und Experten-Kids im Alter von 8 bis 18 Jahren, die authentisch und lebensnah von ihren Erfahrungen mit Hochsensibilität berichten. Leicht verständlich und einfühlsam erklärt die Autorin, was es bedeutet, hochsensibel zu sein, mit allen Vor- und Nachteilen. Aufgelockert wird der Text durch die „tierischen Begleiter“ Schlaufuchs Weißgenau und Eule Punktgenau. Aus ihrer Praxis als Lerntherapeutin weiß Melanie S. Vita: Je mehr Kinder sich mit ihrer Hochsensibilität beschäftigen und lernen, im Alltag damit umzugehen, desto besser können sie ihre Potenziale und Fähigkeiten einsetzen. Viele praktische Tipps und Tricks für den Alltag machen dieses Buch zu einer wertvollen Hilfe für hochsensible Kinder und Jugendliche, die wissen wollen, warum sie so ticken – und dass ihre besondere Feinfühligkeit etwas Gutes ist.

Kritzel dich durch … deine Hochsensibilität

Mit diesem Block können Sie auf kreative Weise Ihre Hochsensibilität erkunden: Kritzeln Sie Ihren Lieblings-Ruheort, ziehen Sie einen Strich unter die Dinge, die Sie am meisten aufregen oder radieren Sie einfach alle Menschen weg, die Sie anstrengend finden.

Neurosensitivität von Dr. Patrice Wyrsch

Seit vielen Jahren spüre ich – Patrice Wyrsch –, dass wir ganz neue Wege gehen dürfen, um die riesigen Herausforderungen unserer faszinierenden Zeit – allen voran den Klimawandel – zu meistern. Dabei können Menschen mit erhöhter Wahrnehmung entscheidende WegbereiterInnen sein. Denn in der immateriell-metaphysischen Welt (wie z.B. Energiefelder) existieren noch enorme Wertschöpfungspotenziale, welche gesundheitsfördernd und klimaneutral sind.

Zeitungsartikel

https://jetzt.de/gesundheit/wie-sich-das-leben-mit-hochsensibilitaet-anfuehlt

Sonstiges

Hochsensibel Comic von LeTom

Podcast von Henrike Heier

Filme

Das Glücksprinzip

Der elfjährige Trevor McKinney (Haley Joel Osment) wohnt in Las Vegas und hat es nicht leicht: In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, wird er mehr schlecht als recht von seiner alleinerziehenden Mutter Arlene (Helen Hunt) durchgebracht, die mehrere Jobs hat und Alkoholikerin ist. Außerdem fürchtet er jeden Tag die Rückkehr seines gewalttätigen Vaters.
Trotzdem nimmt Trevor sich die Aufgabe, die sein neuer, von Narben gezeichneter Sozialkundelehrer Mr. Simonet (Kevin Spacey) ihm stellt, sehr zu Herzen: Jeder Schüler soll in den nächsten Monaten versuchen, die Welt zu verändern. Also lässt Trevor sich etwas einfallen – das Glücksprinzip: Wenn er drei Menschen einen großen, lebensverändernden Gefallen tut, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten, und wenn diese Menschen wiederum jeweils drei anderen Personen weiterhelfen, könnte sich das Glück in der Welt wie eine Welle ausbreiten.